Android Apps unter Windows 11: So geht es
Geschrieben von Andreas Erle (26.09.2022 23:00 CET)
Eines der Hauptversprechen von Windows 11 war die Verfügbarkeit von Android-Apps im Desktop-Betriebssystem. Für viele Anwender der Versuch, die gescheiterten Anstrengungen mit Windows Phone/Mobile und den Windows Store-Apps zu einem versöhnlichen Ende zu führen. Leider zog sich das Thema viel zu lange hin, erst relativierte Microsoft "Android" zu "Amazon App Store" (also einer gefilterten Auswahl), dann gab es die Android-Funktion nur in Insider-Versionen in den USA. Jetzt ist es soweit: Das Android Subsystem und der Amazon Appstore sind auch in Deutschland offiziell verfügbar.
Die Installation
Der Amazon Appstore ist für alle Anwender verfügbar. Nicht nur als Deeplink, sondern auch durch eine normale Suche im Windows Store. Zur Installation müssen - automatisiert - einige Schritte durchgeführt werden.
Dazu gehört vor allem die Installation des Android-Subsystems als Komponente von Windows 11. Das ist der Emulator, der im Hintergrund läuft und die Android-Apps in Windows integriert. Es läuft also quasi ein virtuelles Android im Hintergrund mit, dass den Android Apps ein Android-Gerät simuliert. Für den Anwender ist es vollkommen transparent: Die Apps laufen in einem Fenster wie jede andere App auch. Von der Geschwindigkeit her ist die Simulation bzw. der Prozessoraufwand für die Übersetzung nicht zu spüren.
Die Installation von Android Apps
Der Android Appstore ist eine App, genauso wie der Windows Store selber. Ihr findet ihn nach der Installation im Startmenü von Windows und könnt ihn von dort aus starten.
Da es sich um den Amazon Appstore handelt und nicht um den Standard Google Play Store müsst Ihr Euch vor dem ersten Download einer App mit einem Amazon-Konto anmelden. Wenn Ihr Kunde bei Amazon seid, dann nutzt das bestehende Konto, ansonsten legt ein neues Konto an, das geht schnell und ist kostenfrei (Käufe natürlich nicht!).
Danach gebt in der Suchleiste den Namen einer App ein, die Ihr installieren wollt, klickt sie an und sie wird installiert. Auch hier wieder als App in Windows: Eine Appstore-App ist von einer Windows Store-App visuell nicht zu unterscheiden.
Einschränkungen und Anmerkungen
Drei Dinge solltet Ihr - zumindest jetzt in der Testphase - berücksichtigen: Es handelt sich um eine Preview, also ganz klar eine Testphase mit eingeschränktem Leistungsumfang. Die negativen Bewertungen im Windows Store beschränken sich darauf, "dass es ja kaum Apps gibt". Das hat durchaus Berechtigung. Zum einen ist es nicht der prall gefüllte Play Store von Google, sondern das von und für Amazon komprimierte Derivat. Auch in der Version für Amazon-Geräte (wie die Fire Tablets) finden sich hier weniger Apps als im Play Store.
Zum anderen war in der Testphase in den USA auch die App-Auswahl deutlich eingeschränkt. Einfach, um die Störfaktoren für Fehler möglichst gering zu halten und das Gesamtsystem erst einmal mit echten Benutzern langsam zu testen. So finden sich beispielsweise lange aus dem Windows Store zurückgezogene Apps wie Kindle darin, dazu aber eben auch viele Indie-Apps. Hier wird man beobachten müssen, wie sich das Angebot in den kommenden Wochen und Monaten entwickelt.
Auch der direkte Start von apk-Dateien (den Android-Programmdateien, die dann auf dem Smartphone ausgeführt werden) ist aktuell (noch) nicht möglich. Auch das dürfte das Android Subsystem noch einmal mit mehr Inhalt befüllen, sollte Microsoft diese Funktion freigeben.